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~*Wild Life - Survival*~
Das Wilf-Life RPG. Ein Survival RPG wie man es nochnie gesehen hat. Also tauchet ein in eine Unbekannte Geschichte, die zwischen Fantasy und Realität spielt.
Thema: [Westviertel] Zerüttetes Kaufhaus Di März 24, 2009 6:39 pm
Damals muss es wohl ein größeres Kaufhaus gewesen sein. Damals vor mehr als über 10 Jahren. Doch mit der Zeit, in der die Menschen schon ausgestorben waren, kümmerte sich kaum jemand um das Gemäuer. Zuerst gingen Fenster und Fugen kaputt, Türen gab es auch schnell nicht mehr und Irgendwann blieb nur noch das übrig: Ein paar Steine, zusammen gefallen und nur mit viel Fantasie lässt sich erkennen, dass es mal ein schönes Haus war. Nun erfüllt es nurnoch einen Zweck: den Regen irgendwie ab zu halten und dem Rudel von Aitori etwas Schutz zu bieten. Selten verirrt sich wer hier her, doch es kommt vor. Von außen jedoch, sieht man nicht, dass es drinnen beinahe noch »bewohnbar« ist. Sowieso haben Wölfe und Hunde nicht die größten Ansprüche. Es gibt nur einen kleinen Eingang vorn, hinten ist alles zerfallen und man kann sich nicht irgendwie anders in das Haus kämpfen. Drinnen ist es zwar trocken, trotzdem zieht es etwas und meist ist es recht kühl.
Von hier gelangt man auf die Straßen - Westviertel und zur zerstörten Brücke
Aitori ging über die Straßen, in Begleitung zweier Tiere. Ein deutscher Schäferhund und ein Wolf. Die Straße war recht hell und sie gingen zwischen den zerstörten und abgewrackten Häusern her. Sie steuerten direkt auf eines zu, wo man noch mit Fantasie die Grundzüge eines Hauses erkennen konnten. Eine Öffnung an der Front, schien ihr Ziel zu sein. Das Gesicht der jungen Frau war kühl, die Gesichtszüge verrieten außer diesem Umstand keinerlei Emotionen. Ihr Blick aus den bernsteinfarbenen Augen war ebenfalls recht kühl, doch wirkte er auch müde. Sie kamen schließlich gerade von der Jagd und ausgerechnet heute hatte sie sich auch noch mit zwei Katzen rumschlagen müssen. Zum Glück war es nicht wirklich zu einem Kampf gekommen. Nicht das Aitori Angst vor Katzen hatte, aber sie kratzten immer so ungünstig und die Kratzer brannten noch tagelang. Darauf hatte sie keine Lust. Als die Furios zusammen mit dem Hund und dem Wolf eintrat, kamen ihr gleich zwei Welpen entgegen, verspielt und naiv wie eh und je. Sie freuten sich darüber, dass ihre »Betawölfin« zurück war. Aitori streichelte den beiden über den Kopf und sah sich um. Um die 20 Hunde und Wölfe waren hier in diesem Raum und lebten hier zusammen. Das Rudel war groß geworden und diese beiden Welpen waren nicht der erste Nachwuchs hier. Früher hatten die Menschen versucht die Hunde so niedlich wie möglich zu züchten. So etwas wie Zucht gab es nun nicht mehr und hier gab es auch kaum mehr Rassen. Aitori setzte sich auf einen Stein und die beiden Welpen legten ihren Kopf jeweils auf einen von Aitoris Oberschenkeln um gekrault zu werden. Das würde sich wohl nie ändern. Aber es waren Welpen sie durften das noch. Gedankenverloren kraulte Aitori sie hinter den Ohren und sah durch den Raum. Er war nicht wirklich groß, wenn man bedachte, dass es mal ein mehrstöckiges Kaufhaus war, aber es war genug Platz für alle da. Von der Beute die die sechs Jäger heute gebracht hatten, war nicht mehr viel da, und auch die Welpen schienen zugelangt zu haben. Um ihr Maul sah man etwas Blut kleben. Solange man das Rudel noch versorgen konnte, war alles gut. Aitori selbst hatte schon wie die anderen Jäger bei der Jagd gegessen. Keiner schien noch Hunger zu haben, alle lagen zufrieden auf dem Boden und genossen die paar Stunden die sie hatten, bis es wieder auf die Jagd ging oder bis es dunkel wurde und die Kälte der Nacht in diese Höhle kriegen würde.
Nach einiger Zeit jedoch stand Aitori wieder auf. Einige Wölfe hoben die Köpfe, andre blieben unbeeindruckt liegen. Ein paar Hunde bzw. Wölfe liefen nun zu Aitori und scharrten sich um sie. Es wurde in Schichten gejadgt und bei den meisten war Aitori mit dabei. Aitori mochte es vor allem draußen zu sein, und vor allem dabei zu sein wenn die jüngeren Wölfe jagen gingen. Diesmal würde es wohl an den Strand gehen. Es war nicht so, dass man dort viel fing, es ging wohl eher darum, dass es am Strand Fisch zu finden gab.
tbc:Weißer Strand
Okamiru Aitori Furios
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Thema: Re: [Westviertel] Zerüttetes Kaufhaus Sa März 28, 2009 3:36 pm
cf: weißer Strand
Aitori betrat wieder den Unterschlupf des Rudels. Es war draußen bereits dunkel. Im inneren lagen die Hunde und Wölfe dicht aneinander gedrängt beieinander. Das war kein Wunder, denn es wurde immer kälter, mit dem Licht schwand auch die Wärme. Als Aitori mit dem Rest de Rudels den »Raum« betrat, liefen diese mit der Beute zu den anderen. Gierig machten sich jene über diese Beute her, welche bei der ersten Jagd leer ausgegangen waren. Aitori setzte sich auf den Boden, in die Nähe der anderen. Es dauerte nicht lange bis der Kopf eines Welpen auf Aitoris Schoß lag um gekrault zu werden. Es war nicht so, dass sie keine Mutter hatten, doch Welpen wuchsen im ganzen Rudel auf. Nicht nur die eigene Mutter sondern alle aus dem Rudel kümmerten sich um sie und bildeten sie zu lebensfähigen Wölfen aus. Bei den Welpen konnte man meist keine Rassen mehr aus machen und sie wurden immer mehr wieder zu Wölfen, zu dem was sie vorher auch gewesen war. Vor vielen Hunderten von Jahren, da waren es nur Wölfe gewesen die bellten. Später dann als der Mensch sie verzüchtete spalteten sich die bestimmte Arten ab und wurden zu Rassen. Dies bildete sich, zumindest in diesem Rudel, langsam wieder zurück da sich niemand Gedanken über Zucht oder ähnliches machte.
Das rhythmische Klacken der Rollen war für gute Ohren schon zu hören, ehe Corinna Weber auf Inlineskates in die Gasse einbog, wo die ehemalige Shoppingmeile der Stadt gelegen hatte. Nun war dort nicht mehr als eine Ruine übrig geblieben - schon verwunderlich, wie zehn Jahre ein Gebäude verwittern lassen konnten. Die Architekten waren nicht besonders ehrgeizig gewesen... Die Spinnen-Furio kam schlitternd zum Halten und sah an der Fassade hinauf. Auch ein schöner Ort... sagte sie sich selbst und schnallte die Inlineskates ab, um sie in ihrer Tasche zu verstauen. Als sie den Reißverschluss ratschend aufzog, kam ihr der Geruch des toten Vogels entgegen. Lecker... aber erst die Arbeit, dann das Essen. Sie ließ ihre Tasche am Boden zurück und kraxelte die Fassade hinauf, um dort oben ein Netz anzubringen. Dass es bereits dunkelte, war nicht so schlimm - sie hatte gute Tastsinne, und die Härchen in ihren Handflächen und Fußsohlen gaben auf dem rauen Stein perfekten Halt. Sie kam nicht besondrs schnell hinauf, doch sie war geübt darin. Würde sie jetzt jemand sehen, würde er sie etwa auf drei Metern Höhe erblicken.
Es war etwas zu hören. Nicht nur Aitopri hob den Kopf, noch ungefühl 20 andere Wesen zeigten ihre Aufmerksamkeit. Es war nicht weit von hier, sogar in dem Gebäude. Wer war dort? Zwei Hunde schlichen zu der restlichen Beute und legten sich daneben. Auf leben und auf Tod würde man das Essen verteidigen. Aitori stand auf, die Welpen krochen zusammen zu einem zitternden und wimmernden Haufen und eine Fähe schlich zu ihnen um sie zu beschützen. Ob es die Mutter war war den Kleinen recht egal und Aitori konnte das auf die Schnelle auch nicht sagen. Aitori ging langsam durch das Gebäude, ihre Schritte waren in ihren eigenen Ohren zu laut. Sie ließ sich auf alle Viere fallen. So war sie wesendlich geschickter, man sah wie sich durch die Falten auf der Kleidung die Muskeln abzeichneten. Bei jedem Schritt wie sich die Schulterblätter bewegten. Die Eckzähne blitzen im kaum vorhandenen Licht und ihre Augen schauten suchend in der Dunkelheit umher, doch sie sah nichts. Es war dunkel und die Augen von Hunden oder Wölfen waren nicht besonders gut. Was sie wahrnahm waren Geräusche. Mehr brauchte sie nicht. Langsam bahnte sie sich ihren Weg durch die Dunkelheit, allein und doch in dem Wissen dass sie sofort Verstärkung bekäme. Als sie der Quelle sehr nah war, wusste sie dass sie nicht näher kommen könnte. Denn die Geräusche kamen von oben. Aitori stellte sich richtig hin und sah hinauf. »Wer ist da?«, fragte sie in normaler Lautstärke doch es war so, als würden ihre Worte die Stille zertrümmern.
"Die Stille zertrümmern" war eine gute Umschreibung, denn Corinna wäre nicht weniger erschrocken, hätte man neben ihrem Kopf einen Silvesterböller explodieren lassen. Sie war wieder zu sehr in das Klettern vertieft gewesen, hatte weder auf Bodenschwingungen von Schritten geachtet noch auf irgendetwas anderes. Zugegeben, sie hätte die Wolfs-Furio nicht hören können, und auch die Schritte waren durch die weite Entfernung und das relativ leichte Körpergewicht nur schwer zu deuten. Dennoch, die Spinnen-Furio zuckte derartig zusammen, dass sich eine Hand von der Mauer löste. Einen Moment hing sie da, dann stieß sie sich vollends ab und fiel drei Meter in die Tiefe. Corinna Weber landete auf allen Vieren, fing dadurch den Sturz ab, verzog aber trotzdem schmerzhaft das Gesicht. Mist! fluchte sie, Heute läuft es einfach nicht... Ihre Augen, blau und kalt wie ein Gletscher, fuhren herum zu Aitori. Eindeutig feindselig, nach einigen Sekunden jedoch etwas milder. Oh. Du bist doch nicht der Vogel-Typ... sagte sie, als würde dies ihren Hexenblick erklären. Die junge Frau richtete sich wieder auf, betrachtete kurz ihre Hände, die einige Schürfwunden davongetragen hatten, fluchte nochmals und wischte die Handflächen einmal an der Jeans ab. Ich hatte heute schon mehr "Gesellschaft" als sonst in einem ganzen Monat... und die Beste wars nicht erklärte Corinna. Hat mich doch wirklich verurteilt, weil ich Vögel fange... Nun klang es, als würde sie es ihm noch immer übel nehmen, sie wegen ein paar toten Vögeln und den Netzen dermaßen angefahren zu haben. Tat sie auch. Die Spinnen-Furio war praktischerweise nahe ihrer Tasche gelandet. Nun zog sie das Ding, aus dem der Geruch des toten Mauerseglers strömte, näher zu sich heran. Nur eine Sicherheitsmaßnahme. Aitori wurde dabei nicht aus dem Blick gelassen. Ich wußte nicht, dass in diesem Haus noch jemand wohnt... tust du doch, oder? Die Wölfe und Hunde im Inneren des Hauses hatte sie noch nicht wahrgenommen. Corinna Weber fiel auf, dass sie die Frage der Fremden eigentlich garnicht beantwortet hatte... doch das war ihr gerade egal. Namen waren Schall und Rauch...
Aitori war in eine laute, riechende und spürbare Welt eingetaucht. Denn genau das konnte sie nur noch. Riechen, Spüren und vor allem hören. Das Etwas über ihr schien sich von der Mauer zu lösen, sich ihr etwas zu nähern, einen kurzen Augenblick wart es ruhig, bis sich dann das Flattern von Kleidung und das Schlagen von Gliedmaßen hörbar machte, gefolgt von einem Aufprall, der jedoch nicht halb so laut klang wie ihn Aitori erwartet hätte. Kein Knacken von Knochen, keine sonstigen anderen Geräusche die irgendwie darauf vermuten ließen, dass sie nun allein war. Dieser Furios, wenn es einer war, war gut. Immerhin war er gerade aus 3 Metern gefallen. Er landete in der Nähe von einer Geruchsquelle von der Verwesungsgeruch ausging. Aitori konnte nicht sagen was genau für ein Tier, doch wohl ein Vogel oder ähnliches Federvieh. Nichts was Aitori gerne aß. Dann begann die Furios, allein an der Tonlage und der Tatsache dass sie sprechen konnte gaben Anlass genug dies auch ohne ersichtlichen Beweis als wahr zu nehmen, zu sprechen. Was für ein Furios es war wusste Airoti nicht, aber es war auch egal. Hauptsache das Rudel und die beute wurden in Ruhe gelassen, dann konnte sie auch hier bleiben wenn sie mochte. Aitori machte sich nicht die Mühe gleich die erste Vermutung zu verneinen, es war nun einmal nicht so und dazu musste man dann nichts weiter sagen. Sie war sicher nicht »der Vogel Typ«, wenn sie ehrlich war hätte sie in 3 Meter an der Decke hängend etwas Höhenangst gehabt. Sie war ein Wolf, und Wölfe landeten nicht immer auf vier Pfoten, so viel Glück wie die verflohten Straßenkater hatte ihre Gattung nun einmal nicht. Dann redete die Furios immer weiter doch die Frage wurde nicht beantwortet. Nur eine Gegenfragt wurde gestellt, die man beinahe hätte als Entschuldigung werten können. Eine Stille entstand, wieder zum zerreißen gespannt, wie Reispapier und wieder schnitt Aitoris stimme dieses Reispapier der Stille mit ihrer Antwort: »Ja ich wohne hier... Wer bist du?«, fragte sie erneut, sie wollte eine Antwort haben, um diese vielleicht schneller zu bekommens tellte Aitori sich auch erst einmal vor. »Mein Name ist Aitori, ich bin ein Wolfsfurios«. Für einen kurzen Moment schien ein Lichtstahl den Weg in das zerrütete Haus gefunden zu haben, gemeinsam mit einem Windstoß. Sie erhellten kurz Aitoris momentan recht kühle und konzentrierte Augen. Mehr nicht, nur ihre Augen und ihr silbernes, bläulich schimmerndes kurzes Haar.
Ein Wolfs-Furio? Unwillkürlich spannte sich Corinna an. Es fröstelte sie, als fahl die Augen des Geschöpfs aufleuchteten, dazu silberne Haarsträhnen, die in einem kurzen Windstoß flatterten. Ich bin Corinna erwiderte die Deutsche beinahe hastig. Corinna Weber. Und ich bin ein Spinnen-Furio. Sie musste sich eingestehen, dass es ihr in der Nähe von Raubtieren wie Wölfen unbehaglich war. Dies lag natürlich nicht daran, dass sie ein Spinnen-Furio war - es lag an ihrem Misstrauen und der ständigen Erwartung, attackiert zu werden. Corinna ging in die Hocke, legte beide Hände auf den Boden und konzentrierte sich für einen Moment darauf, sich ein besseres Bild von der Umgebung zu machen. Keine anderen Lebenszeichen zu spüren, zumindest nicht in der Näheren Umgebung. Auch die Wolfs-Furio blieb ruhig stehen. Ich verstehe... ein Wölfchen also. Corinna hatte sich zu der Taktik der Harten Nummer entschieden. Sie würde es drauf ankommen lassen und hoffen, dass die Wölfin sie nicht als Unterlegene eingestuft hatte. Dazu wollte sie es nicht kommen lassen. Die Spinnen-Furio grinste leicht. Und dann wohnst du hier, in einem Kaufhaus? Doch sicher nicht allein, oder? Sie wagte es, ihre Tasche zu schultern und etwas näher zu treten. Noch hatte sich nichts von ihrem biestigen Wesen gezeigt, hier hatte sie wohl einen wesentlich zurückhaltenderen Charakter vor sich als den Falken-Jungen.
Diese Furios schien erst einmal etwas erschrocken. Aitori hatte nicht viel mit Menschen zu tun gehabt, immer hin hatte sie an die 8 Jahre in Gefangenschaft verbracht, immer nur behandelt, als wäre sie kein Mensch. Nun war sie es nicht mehr, aber dieses Wesen vor ihr auch nicht. Spinnen hatte Aitori auch nie gemocht, aber sie zeigte ihre Abneinung nicht. Darum ging es nicht. Es ging um das Eindringen in fremdes Territorium was wohl nicht aus Absicht begangen worden war. So viel hatte Aitori bisher wahrgenommen. Doch der Ton den Corrina dann anschlug, war auch nicht gerade passend. Sie konnte ja nicht wissen, dass hinter Aitori an die 20 weitere Vierbeiner standen. Aitori zog die Augenbraun hoch und verschränkte die Arme, was Corinna ja wohl kaum sehen konnte. Ein Wölfchen... das war echt nicht passend. Sie nannte sie ja auch nicht Krabbeltier oder Achtauge. Ob sie allein hier lebte? Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht von Aitori was nicht unheimlicher hätte sein können. Sie war ein Wolf und einsamer Wolf, dass war wohl eher Onomatopoesie als die reine Wahrheit. Wölfe leben im Rudel und genau wie gerufen knurrte zwei Gestallten im Hintergrund. Wölfe. Sie waren es die Aitori begleitet haben. »Nein... allein bin ich sicher nicht. Aber was anders, was willst du hier?«
Als das Knurren anschwellte, war die Frage gleich doppelt beantwortet. Corinnas Grinsen schwand ein wenig. Doch sie stand noch ruhig da, harrte der Dinge, die da kamen. Na klasse... was hat man mir in den Laboren noch gleich über Spinnen erzählt? Wenn die jemandem zeigen wollten, dass sie gefährlich sind, haben sie ihr Kreuz auf dem Rücken gezeigt... und was soll ich machen? Irgendwelche Oberbekleidung ausziehen kam nicht in Frage. Nur, um im Dunkel die schwarzen Flecken in Kreuzformation auf ihrem Rücken zu zeigen, fing sie hier sicher nicht mit Striptease an. Adrenalin jagte durch ihren Körper, was die automatisierte Wirkung hervorrief, dass ein grünliches Sekret unter den Fingernägeln der Spinnen-Furio austrat. Giftgrün. Die Nägel waren von Corinna selbst spitz zugefeilt worden, um einen Übertragungstreffer zu erleichtern. Doch sich mit einem ganzen Rudel von Wölfen anzulegen, kam ihr nicht in den Sinn. Vielleicht können sie das Gift riechen. Man sagt doch, dass sie so feine Nasen haben. Mittlerweile tropfte die Flüssigkeit träge zu Boden. Sie fällte die Entscheidung innerhalb von Sekunden. Das war eine dumme Frage von mir erwiderte Corinna Weber rasch, sie würde bei ihrer Taktik bleiben. Ich hätte mir denken können, dass du nicht allein bist... welcher Wolf ist das schon? Sie wich einen Schritt zur Seite, strebte der Wand zu. Du fragst, warum ich hier bin? Um mir Beute zu holen, natürlich. Und, um meine Netze zu spinnen. Noch ein halber Schritt. Die Spinnen-Furio achtete darauf, sich nicht zu hastig zu bewegen, sondern möglichst arglos zu wirken, und passte auch ihre Stimme an. Höflich und trotzdem fest. Der scharfe, bittere Geruch des Giftes unter ihren Fingernägeln mochte die feinen Nasen inzwischen erreicht haben und würde dem Rudel schon zeigen, dass sie eine Gegnerin vor sich hatten, die es ihnen nicht leicht machen würde. Eine Gegnerin zwar... aber eine angemessene? Das bezweifel ich doch... der Doktor hats echt verpfuscht! Ich bin sicher, der Skorpion kommt viel besser klar als ich! Hätte die Hündchen vermutlich längst mit irgendwelchem Kami-kaze-Mist aufgemischt oder sowas! Jeder muss nunmal sehen, wo er bleibt... und ein "Betreten Verboten"-Schild hab ich hier noch nicht gesehen. Das Grinsen kehrte zurück, und mit ihm so etwas wie grimmiger, unterschwelliger Kampfgeist.
Dieses Mädchen wurde zunehmend aufmüpfig, etwas was Aitori nie duldete, nicht in ihrem Rudel und nicht in ihrem Revier. Auch wenn sie nach dem Knurren der Wölfe um einiges geschockt war, jedoch nicht lang. Aitori zog nur locker die Augenbraun hoch, wie immer. Sie redete nicht gern, spätestens hier wurde das wohl klar. »Du kannst hier bleiben, aber sei bitte leise. Außerdem ist die große Halle dort hinten tabu.«, erklärte Aitori und kehrte dem Mädchen den Rücken. Hier störte sie niemanden, es war ein Teil des Zentrums, inden Aitori und die Wölfe sogut wie nie kamen, also keine Gefahr für sie.
Corinna Weber horchte auf, als sie sozusagen die Erlaubnis bekam, sich vor dem Einkaufszentrum aufzuhalten. Sie hob die linke Hand etwas an und schlenkerte dann in einer wedelnden Bewegung damit herum. Giftgrünes Sekret löste sich von den Fingernägeln und flog tröpfchenweise auf den Boden. Ich danke euch für diese Großzügigkeit sagte die junge Frau mit beißender Ironie und machte einen Knicks. Dabei wurde das Grinsen beinahe bösartig, als Aitori ihr den Rücken zukehrte. Die Spinnen-Furio wollte etwas sagen wie "Du hast mir garnichts zu befehlen", doch in Anbetracht der anwesenden Tiere kam nur ein leises Zicke dabei raus. Corinna ging leicht in die Hocke, als sie sich vor die Wand stellte, schielte zum Eingang, in dem die Wolfs-Furio verschwinden würde, und sprang senkrecht nach oben, um ihre Kletterhärchen an Handflächen, Fingern und Zehen in die Mauer zu klammern. Sie hatte keine Angst, oh nein. Und trotzdem hatte sie nie schneller vier Meter fünfzig überwunden, als sie Aitori von der Wand aus noch zurief: Bist wohl das Alpha-Wölfchen hier. Ich werde von deiner Halle fortbleiben, wenn es keine Gründe für mich gibt, dorthin zu gehen. Sie konnte es eben nicht lassen. Corinna war nicht der Typ dafür, sich herumkommandieren zu lassen. Dafür war sie zu sehr auf Streit gebürstet worden, und außerdem war sie nun für Wölfe und Furio in unerreichbarer Höhe, dem Dach schon näher als dem Boden. Konnte man solches Verhalten feige nennen? Vielleicht ein kleines bisschen. Dieses Hündchen hat ja ne ziemlich kalte Schnauze... ungewöhnlich, dass dieser Furio mich hier stehen lässt. Meist wollen sich die Leute nach der Zeit des Alleinseins mal wieder unterhalten... aber gut, wenn sie lieber mit den Hündchen heult... Corinna kletterte noch höher, ehe sie einen Blick zum Erdboden warf.
Dieses Mädchen provozierte weiter, doch Aitori ließ sich nicht provozieren. Es brachte ihr nichts, wenn sie diese Furios tötete. Sie hatte nichts davon. Spinnen waren außerdem noch ungenießbar. Aitori bereitete der Gedanke andere Furios einer anderen Art zu essen keine Probleme. Wieso auch? Es waren praktisch andere Wesen als sie also nicht einmal Kanibalismus. Im Übrigen ging es um das Überleben ihres Rudels. Während sie sich immer weiter von dem Mädchen entfernten, hallte das Scharben der Krallen auf dem Steinboden an den schiefen Wänden wieder. Ein übler Ton. Es gab noch einen Grund warum sie sich nicht provozieren ließ. Sie hatten zwei Welpen im Rudel, Spinnen konnten Gift produzieren und die kleinen waren anfällig. Sie wollte niemanden aus ihrem Rudel in Gefahr bringen. Alleine würde sie sich gerne mal mit diesem Mädchen messen, vor allem da sie feige wie sie war die Wand herauf kletterte und dort wohl weiter zeterte. Sollte sie doch. Als sie wieder in der Halle angekommen waren, schliefen alle wieder. Alle hatten sich auf sie verlassen, wie das nun einmal war als Betawölfin. Auf sie konnte man sich verlassen, sie leitete das Rudel praktisch. Einen Alphawolf gab es so nicht, nur einen Leitwolf. Auch einen Omegawolf hatten sie nicht in ihrem Rudel. Sie kamen ohne all das aus. Die Welpen jedoch schliefen noch nicht, nervös drückten sie sich an Aitoris Platz rum und winselten leise, kaum hörbar selbst für Aitori. Die anderen beiden Wölfe legten sich schlafen, Aitori ging zu den Welpen, welche sich an sie kuschelten und ihr Gesicht tief vergruben. Aitori strich über das noch weiche und zarte Fell der Jungtiere. Leise begann sie zu summen, so leise, dass es wohl nur die Wölfe hörten und das leise Echo im Wind verschwand. Die traurige Melodie verklang einfach, ohne wirklich von wem gehört worden zu sein. Oder?